Erstmals zweitägige Veranstaltung mit zwei Ministerinnen / Landessportbund bietet in Warnemünde hervorragende Bedingungen
Der Handballverband Mecklenburg-Vorpommern (HVMV) hat auf seinem Verbandstag am 10. Mai sein Präsidium und alle weiteren Mandatsträger bestimmt. An der Spitze steht zum zweiten Mal Jan Holze aus Schwerin. Zu Vizepräsidenten wurden gewählt Thomas Schweder (Spieltechnik/Güstrow), Heinz-Reinhard Grämke (Recht/Schwerin), Tristan Staat (Lehrwesen/Rostock), Jens Wichmann (Finanzen/Schwerin), Brigitte Franz (Verbandsentwicklung/Görslow), die zugleich Frauenwartin bleibt, und Dominic Buttig (Rostock). Frank Schünemann (Schwerin) hatte bereits auf dem Verbandsjugendtag das Vertrauen als Vizepräsident Jugend sowie als Jungenwart erhalten. Dem Präsidium gehören außerdem an Rainer Voß (Rostock) vom BHV Nord als Vertreter der Bezirke und Schiedsrichterwart Matthias Krakow (Güstrow) sowie dem Erweiterten Präsidium Mädelwart Eric Dörffel (Wismar) und Männerwart Volker Kalthoff ((Neubrandenburg). Zum Vorsitzenden des Verbandssportgerichts wurde Heiko Grunow (Schwerin) gewählt, zum Vorsitzenden des Verbandsgerichts Patrick Kleiner (Greifswald). Beisitzer sind Enrico Blum (Loitz), Hans Wessely, Paul Uhl (beide Greifswald), und Andre Wilk (Rostock) sowie Sandra Blum (Loitz), Jürgen Mogge (Barth) und Jonas Bartholome (Lauchhammer). Kassenprüfer bzw. Ersatz wurden Antje Zedler, Kristin Lange bzw. Diana Bahr (alle Güstrow). Beisitzer im Verbandssportgericht Regionalliga Ostsee-Spree sind Patrick Kleiner und Jürgen Höwt (Schwaan).
Vor der offiziellen Eröffnung des Verbandstages hatte Jan Holze als Gäste und Teilnehmer an einer durchaus polemischen, aber jederzeit konstruktiven Podiumsdiskussion Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport, sowie Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbundes (LSB), begrüßen können. Drese verwies ganz aktuell darauf, dass die Bundespolitik Investitionen in neuen Größenordnungen auch für den Bau und die Sanierung von Sportstätten vorsieht. Die Vergabe müsse jedoch wesentlich schneller, einfacher und unbürokratischer als bisher erfolgen, gab LSB-Präsident Bluhm der Ministerin mit auf den Weg. In die gleiche Richtung gingen Wortmeldungen von Vertretern der Vereine. Dass es in den benachbarten Bundesländern ähnliche Probleme gibt, machten Dierk Petersen und Michael Kaspar, Präsidenten der Handballverbände Schleswig-Holstein bzw. Brandenburg, in ihren Grußworten deutlich. Heidrun Gassan, Vizepräsidentin des Deutschen Handballbundes (DHB), ermunterte zu einem engeren Schulterschluss gerade zwischen den Verbänden in den neuen Bundesländern.
Der LSB-Präsident stellte dem HVMV ein gutes Zeugnis aus als verlässlicher, sich erfreulich entwickelnder Partner in der Sportfamilie des Landes. Er habe jüngst die Schwelle von 10 000 Mitgliedern überschritten. Insgesamt seien im LSB rund 300 000 Sportler in 47 Fachverbänden organisiert. Auf die sehr positive Mitgliedergewinnung ging auch Jan Holze in seinem Bericht an den Verbandstag ein. Dieser Weg solle gemeinsam mit den Vereinen weiter beschritten werden. Weitere Kernpunkte waren das Projekt „Handball macht Schule“, um Handball im Schulsport präsenter zu machen und die Breite im Kinder- und Jugendbereich ständig zu entwickeln, sowie die Stärkung des Leistungssports. Hier gehe es um bessere Rahmenbedingungen. Als wichtige Schritte gebe es jetzt einen Vizepräsidenten Leistungssport sowie DHB-Regionalstützpunkte weiblich in Güstrow und Beachhandball in Schwerin. Als positiv nannte Holze ebenso die engagierte Jugendarbeit in den Vereinen. Diese erfolge zunehmend eigenständig und sei sehr fruchtbringend, was auch im DHB stärker wahrgenommen werde.
Zur Beschlussfassung standen vier Anträge an den Verbandstag. Die zur Änderung von Satzung, Schiedsrichterordnung sowie Spesen- und Reisekostenordnung wurden bestätigt, der Antrag zur Erhöhung der Vereinsbeiträge bekam keine Mehrheit.
Vorher am 9. Mai fand ein Tag der Vereine mit einem Impulsvortrag von Dr. Stefan Walzel von der Deutschen Sporthochschule Köln, den viele noch aus Neubrandenburg kennen, zum Sponsoring sowie drei Workshops statt. Herzlich begrüßt wurde die Schweriner Bildungsministerin Simone Oldenburg. Sie erhielt den erstmals vom HVMV verliehenen Goldenen Handball. Ihr Ministerium hat mit dem DHB und privaten Stiftungen das Projekt „Handball macht Schule“ ermöglicht. Verband und Ministerium hätten gemeinsam überlegt, wie der Nachwuchshandball weiter entwickelt werden könnte, weil er „ganz viel Fleiß, Fairness und Freude am Sport vermittle“, so Oldenburg. Sie selbst habe einst Handball gespielt und erinnere sich gern an ihren Trainer Erwin Meyer bei der TSG Wismar. Außerdem sei sie im Trainingszentrum Schwimmen und in der Leichtathletik aktiv gewesen, habe dabei erlebt, Anstrengung in Freude und Erfolg umzuwandeln. Dass ein Ministerium und ein Sportverband ein gemeinsames Projekt voran treiben, sei nicht alltäglich, meinte HVMV-Präsident Holze.
Die Teilnehmer des diesmal zweitägigen Verbandstages waren die ersten Gäste in der neuen Sportschule in Warnemünde. Dem LSB ist es gelungen, mit dem Neubau anstelle des vorherigen Seglerstützpunktes, an dem sich Spitzensportler mehrerer Generationen erfolgreich auf internationale Wettkämpfe vorbereitet hatten, in bester Lage am Yachthafen für den Sport zu sichern. Mit berechtigtem Stolz führte LSB-Geschäftsführer Torsten Haverland durch das Objekt mit Bootshalle, Sporthalle, Kraftraum und Übernachtungsmöglichkeiten. Es bietet hervorragende Bedingungen für Ausbildung und Training in nahezu allen Sportarten.
Rüdiger Rump
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Das neue Präsidium, das zum Fototermin allerdings nicht vollzählig sein konnte.
Foto: Rüdiger Rump