Als verantwortlicher Trainer der ersten Frauenmannschaft des Rostocker HC ist Dominic Buttig aktuell mit seinen Damen in die zweite Bundesliga aufgestiegen. Jetzt hat der 36-jährige eine weitere Aufgabe übernommen, wurde auf dem Verbandstag des HVMV in Warnemünde einstimmig zum Vizepräsidenten Leistungssport gewählt. Grund genug für uns, einmal nachzufragen.
Dominic, du wurdest am 10. Mai auf dem Verbandstag des HVMV zum Vizepräsident Leistungssport gewählt. Kannst du uns einmal kurz erklären, wie der Verband dich darauf angesprochen hat?
Vor allem war es erst einmal der Wunsch des Leistungssport-Ausschuss, dass ein Vertreter gefunden wird, der die Interessen der Leistungssportvereine vertritt und im Optimalfall aus dem Kreis des Ausschusses kommt. Nach Abwägungen mehrerer Optionen hat der Ausschuss dem Präsidium mich als Kandidaten vorgeschlagen. So kam es im Anschluss zu einem Gespräch zwischen Vertretern des Präsidiums und mir, in dem ich meine Gedanken für dieses Amt und wie ich es mit Leben füllen möchte, vorgestellt habe.
Nach über 35 Jahren gibt es jetzt erstmals einen Vizepräsidenten für Leistungssport. Warum ist diese Funktion notwendig und warum hat es so lange gedauert?
Für die Beantwortung, warum es so lang gedauert hat, bin ich der falsche Ansprechpartner. Viel wichtiger ist, dass wir mittlerweile im Land so weit sind, dass die Leistungssportvereine einen konstruktiven Austausch haben und wir sehr gut zusammen arbeiten. Die Ergebnisse der weiblichen Landesauswahl der letzten drei Jahre zum Beispiel haben gezeigt, dass wir mit unseren Talenten durchaus mithalten und um Medaillen spielen können. Dadurch, dass die Talente jedoch meist auf die drei Standorte Neubrandenburg, Schwerin und Rostock verteilt sind, hatte dies wenig Effekt auf die Ergebnisse in der A-Jugendbundesliga. Hier wollen wir im Land zukünftig dafür sorgen, dass konstant zwei Mannschaften in der B-Jugend und eine in der A-Jugend-Bundesliga vertreten sind und möglichst auch mal Richtung Viertelfinale schielen können. So können wir unseren Talenten wiederum einen optimalen Laufbahn-Plan aufzeigen und wollen dadurch die Abgänge in andere Bundesländer minimieren. Wir wollen Handball in Mecklenburg-Vorpommern wieder zu einer Schwerpunktsportart entwickeln.
Welche Aufgaben willst du als erstes angehen, um den leistungssportlichen Handball in Mecklenburg-Vorpommern voranzubringen und welche Synergieeffekte siehst du dabei für den Rostocker HC als deinen Stammverein?
Zuerst einmal ist es aus meiner Sicht wichtig in die Kommunikation mit den Leistungsstandorten zu gehen, alle an einen Tisch zu bekommen, um in einen konstruktiven Austausch zu gehen. Ich möchte weniger Strukturen vorgeben, sondern viel mehr gemeinsam mit dem Landestrainer und den Vertretern der Leistungsvereine Strukturen entwickeln, in denen alle einen Mehrwert sehen und sich wiedererkennen können. Dabei dürfen wir aber auch unsere Basis, den Breitensport, nicht vergessen. Alle Vereine in MV sind fundamental wichtig, damit wir nachhaltigen Leistungssport im HVMV anbieten können. Für den RHC hat dies beispielsweise für die kommende Saison schon den Effekt, dass wir unseren stärkeren A-Jugendlichen in Neubrandenburg die Möglichkeit geben können A-Jugend Bundesliga zu spielen, da wir selbst aktuell nicht die Breite für einen eigenen Kader haben. In Neubrandenburg haben wir es geschafft die alte Landesauswahl des Jahrgangs 2007/2008, die seinerzeit beim Deutschland-Cup dritter wurde, zusammen zu bringen, sozusagen ein „Team MV“ zu bilden.
Wir danken dir für dieses Gespräch und wünschen dir für die neue Aufgabe viel Erfolg.
Das Interview führe Olaf Meyer