Nach Krisenmodus hoffentlich ein kleines Stück Normalität

Dez 14, 2020

Ein Rückblick auf 2020 mit HVMV-Geschäftsführer Jörg Dombdera

Jörg, Du bist seit dem 1. Dezember 1996 Geschäftsführer beim Handballverband Mecklenburg-Vorpommern (HVMV). Wahrscheinlich war für Dich kein Jahr genauso wie das zuvor. Doch 2020 mit seinen bekannten Problemen unterschied sich auch in Deiner Arbeit bestimmt völlig krass von allen anderen. Kannst Du das näher beschreiben?

Jörg Dombdera: Der Abbruch der Saison 2019/2020 im Frühjahr und ab November die zeitlich ungewisse Unterbrechung der Saison 2020/2021 inklusive generellem Sportverbot für Menschen über 18 Jahre in unserem Bundesland bringt den Sport im Allgemeinen sowie den Handball für uns als Verband und unsere Vereine in der Belastbarkeit seiner Substanz an die Grenzen. In diesem Kontext arbeiten wir alle seit März im Krisenmodus, der selbstredend unserer aller Arbeitsweisen verändert hat.

Hinzu kam im Sommer das Malheur in den Räumen der Geschäftsstelle, wobei die Vereine das gar nicht gespürt haben dürften. Was war passiert und wie wurde das gelöst?

Jörg Dombdera: Anfang August gab es in der Geschäftsstelle einen Wasserschaden, verursacht durch undichte Stellen im Dach im Haus des Sports in Neubrandenburg, wo der Verband Mieter ist. In der Folge musste vier Wochen maschinell getrocknet werden, anschließend wurde komplett saniert. Die Arbeitsfähigkeit des Verbandes war jedoch in keiner Weise beeinträchtigt, die Arbeit der Geschäftsstelle ging hauptsächlich im Homeoffice weiter. Außerdem sind wir im Verband und mit den Vereinen gut vernetzt, so dass wir alles Notwendige absprechen und klären konnten.

Es gab auch für Dich persönlich gravierende Einschnitte?

Jörg Dombdera: Von April bis Juli war ich in verabredeter Kurzarbeit.

Wie sieht es bei all dem mit erfreulichen Dingen aus?

Jörg Dombdera: Im familiären Bereich gab es erfreuliche Ereignisse.

Was hat Dich 2020 am meisten geärgert?

Jörg Dombdera: Die Frage möchte ich nicht beantworten.

Warum nicht?

Jörg Dombdera: Weil ich Profi genug bin und Geschäftliches, um das es hier geht, und Privates trennen kann. Ich habe eine private Meinung zu den Umständen, die uns alle belasten, aber die gehört nicht hierher.

Du bist neben Deiner Arbeit als Geschäftsführer auch immer wieder ehrenamtlich für den Handball aktiv. Was machst Du zurzeit?

Jörg Dombdera: Zurzeit bin ich Abteilungsleiter Handball sowie Kinder- und Jugendtrainer im Stavenhagener SV von 1863.

Welche Hoffnungen, Erwartungen und vielleicht auch Wünsche hast Du für 2021?

Jörg Dombdera: Ich wünsche uns allen, dass es 2021 ein kleines Stück Normalität – besonders für unsere Kinder – geben wird.

Die Fragen stellte Rüdiger Rump.

Bildtext: Nach der Renovierung der Räume im Neubrandenburger Haus des Sports, die durch einen Wasserschaden notwendig geworden war, Geschäftsführer Jörg Dombdera (l.) mit HVMV-Präsident Peter Rauch. Foto: Rüdiger Rump