Die vergangenen beiden Wochen waren entspannt für Fortuna-Handballer Leon Mehler. Wenig Pflicht, viel Kür – der 16-Jährige genießt die freie Zeit mit einem Lächeln im Gesicht. „In der Schule hab ich alle Prüfungen hinter mir, momentan steht nur Training auf dem Programm. Einwandfrei bei diesem Wetter.“
In dieser Woche ist aber Schluss mit dem lockeren Tagesablauf. Mehler wurde zum Nationalmannschafts-Lehrgang nach Hamburg eingeladen, dort trainiert der Torwart zusammen mit 15 anderen deutschen Toptalenten unter DHB-Nachwuchscoach Klaus-Dieter Petersen. „Es ist eine große Ehre und natürlich ein Riesen-Ansporn für mich. Zum Lehrgang gehören auch zwei Länderspiele gegen Frankreich. Das werden meine ersten Einsätze im Nationaltrikot…Wahnsinn.“
Mehler hat die besten Voraussetzungen für einen Handball-Torwart. Seine Größe: 1,91 m, Gewicht: 96 kg. „Mein jüngerer Bruder hat ähnliche Maße und spielt auch Handball bei Fortuna. Wir haben von unseren Eltern wohl gute Gene mitbekommen“, schmunzelt der angehende IT-Systemelektroniker, der demnächst eine Ausbildung bei Fortuna-Sponsor „Sensor24“ beginnt.
Beim Handball sorgte eine Verletzung dafür, dass Mehler im Tor landete. Eigentlich spielte er im Rückraum. Weil sein Fuß schmerzte und er nicht laufen konnte, beorderte ihn sein damaliger Trainer Jonas Israel zwischen die Pfosten – ein Volltreffer. Mittlerweile haben mehrere Bundesligavereine ein Auge auf den Nachwuchskeeper geworfen. Der sieht seine nähere Zukunft allerdings in Neubrandenburg. Mehler: „Ich fühle mich hier sehr wohl und habe mit Fortuna noch Einiges vor. Kommende Saison wollen wir mit der A-Jugend den Staffelsieg in der Ostsee-Spree-Liga schaffen, und dann klappt es vielleicht auch mit dem Aufstieg in die Junioren-Bundesliga.“ In der vergangenen Saison musste Fortuna nur den Füchsen Berlin den Vortritt lassen, die haben später sogar den deutschen Meistertitel abgeräumt. Und in die Nachwuchs-Eliteklasse muss auch Mehlers Weg gehen, denn die Vorgabe der Bundestrainer ist klar: Wer Nationalmannschaft spielen will, muss auch in der Liga ganz oben dabei sein! „Wir haben gute Spieler in Neubrandenburg und können das mit Fortuna schaffen“, ist Mehler optimistisch. Auch sein Verein träumt vom Aufstieg. Für den SV Fortuna ´50 Neubrandenburg wäre es die Krönung der erfolgreichen Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre.
(Stefan Thoms)