Ole Schramm vor seinem ersten Länderspiel in der DHB-Jugendauswahl
Juni sichteten in Saarbrücken die Verantwortlichen des Deutschen Handballbundes (DHB) nochmals 32 Talente des Jahrgangs 1999 für die Formierung der deutschen Jugendnationalmannschaft. Unter ihnen mit Ole Schramm vom HC Empor auch ein Rostocker Talent. Der 15-jährige Schüler einer 9. Klasse des Christophorus-Gymnasiums nutzte seine Chance und legte mit guten Leistungen in der Oberliga Ostsee-Spree der B-Jugend vor, spielte schon in der A-Jugend des HCE und gehört zum Stamm der MV-Auswahl. Nicht nur Landestrainer Lothar Goldschmidt traut Ole Schramm zu, sich bis ganz nach oben durchzusetzen.
Auch bei der jährlichen DHB-Sichtung für die Nordverbände im Februar war er mit der Beste. „Nachdem Ole als Jüngerer schon bei der Sichtung der 98-ziger im vergangenen Jahr auffiel, schaffte er es in Kienbaum ins All-Star-Team“, freute sich auch sein Rostocker Heimtrainer Frank Mallach über die Entwicklung des jungen Mannes. „Die Tests und der Arbeit in der Gruppe sind da nicht ohne. Ole schaffte es jetzt bei der stärksten Konkurrenz aus ganz Deutschaland sogar, ganz oben dabei zu sein. Wir scheinen alles richtig zu machen. Das spornt auch mich für die weitere Arbeit mit den Jungs an“, so der HCE-Coach. Dass es sich lohnt, beweist auch die Tatsache, dass der 1,94 Meter große und über 90 Kilogramm schwere Rostocker jetzt von DHB-Trainer Klaus-Dieter Petersen für den Lehrgang der deutschen Jugendauswahl seines Jahrgangs eingeladen ist. Mit dem Neubrandenburger Leon Mehler reist er am heutigen Montag nach Hamburg und wird neben dem Training am Mittwoch vielleicht seine ersten Länderspiele für Deutschland bestreiten. Gegner ist da und dann noch einmal am Freitag die französische Auswahl des Jahrgangs 1999. „Wenn ich in absehbarer Zeit einmal in der ersten Bundesliga spielen will, dann ist die Einladung für die Jugendauswahl sicher ein gutes Ticket für den Weg dorthin“, so der CJD-Schüler. Vor knapp neun Jahren entschied sich Ole Schramm in der ersten Klasse für den kleineren Lederball: „Mein Kumpel Benjamin Glaser hat mich zum Training mitgenommen. Es gefiel mir, ich blieb dabei.“ Die bekannte Rostocker Übungsleiterin Bärbel Kordt begeisterte ihn für diesen Sport. Später war es vor allem Frank Mallach, der als Trainer seit der D-Jugend die Entwicklung des Rostocker Talents mitbestimmt. „Herr Mallach hat vielleicht den größten Anteil an dem, was ich heute schon kann. Deshalb bin ich auch froh, unter seiner Leitung mit unserer Mannschaft jetzt schon in der Bundesliga der A-Jugend spielen zu können“, gibt der athletische Rückraumspieler das Lob, dass er dieser Tage von allen Seiten hört, gerne an seine Handball-Lehrer weiter. Ansonsten ist Ole ein ganz normaler Junge seines Alters, der gerne mal Döner und Pizza isst. „Oder Lachs mit schöner Honig-Senf-Soße, auch Nudeln mit Pesto, wenn mein Vater dies zubereitet“, ergänzt er. Sonst gilt seiner Leidenschaft dem Sport aller Art, denn er möchte nach dem Abitur ein Lehrerstudium absolvieren. „Sport in jedem Fall und ein anderes Fach, das aber noch nicht feststeht. Ein Beruf ist wichtig, denke ich. Handball kann man nicht sein ganzes Leben lang auf hohem Niveau spielen“, so der Schüler und denkt dabei an sein sportliches Vorbild Filip Jicha von THW Kiel. „Er spielt seit Jahren auf sehr hohem Niveau. Das würde ich auch gerne schaffen in der ersten Bundesliga. Wenn Rostock es in meiner aktiven Zeit dorthin nicht schafft, dann wäre es nicht schlecht in Kiel spielen zu können. Oder beim HSV Hamburg“, meint Ole Schramm abschließend. Nach seiner bisherigen sportlichen und auch körperlichen Entwicklung trauen ihn dies einige zu, die von Handball etwas verstehen
(Text: Klaus-Peter Kudruhs / Bild: Georg Scharnweber)