Ein Leben mit und für den Handball/Team der früheren Schweriner Oberliga-Helden feierte 40-jähriges Bestehen
Von Hannes Eichhorn
Schwerin. Der Handball spielte in der Vita der Kahr, Witt, Rauch, Körner, Ladig und Co. immer eine dominierende Rolle. Für sie war es mehr als ein gern ausgeübtes Hobby, über einen langen Zeitraum war es Teil ihres Lebens. Und da sie in ihrer „Sturm- und Drangzeit“ in Erwin Kaldarasch und später Hartmut Flau äußerst kompetente Trainer fanden, war sportlicher Erfolg programmiert. Spätestens seit dem Aufstieg in die DDR-Oberliga 1970 waren die Namen der Post-Handballer in vieler Munde. Allerdings war nicht absehbar, dass sich daraus eine über 50 Jahre währende Tradition ableiten würde.
Noch imponierender ist jedoch, dass ein Großteil der Spieler noch heute eng beisammen ist. Denn als 1979 der damalige Post-Kapitän „Pit“ Kahr die Schuhe an den Nagel hing, wollte er sich ein Leben ohne Sport nicht vorstellen. „Jungs, das kann es doch nicht gewesen sein“, appellierte er an seine ehemaligen Kameraden und fand regen Zuspruch. Nicht weniger als neun Akteure der 70er- und 80er-Jahre Mannschaft (Hans-Ulrich Witt, Hans-Peter Wild, Claus-Dieter Walter, Peter Rauch, Hans-Dieter Ladig, Christian Körner, Peter-Adolf Kahr, Uwe Heising, Hans-Jürgen Eichhorn „reiften“ in der Folge zu den Post Old Boys. Zahlenmäßige Verstärkung erfuhren sie aus den Reihen anderer Schweriner Sportvereine, die menschlich passten. Derzeit zahlen noch 23 Mitglieder in das Mannschaftsschwein ein.
Natürlich haben sich im mittlerweile die Prioritäten des Zusammenwirkens geändert. Spielte der Handball (bis zur Landesmeisterschaft) zunächst noch eine große Rolle, war später Fußball Hauptinhalt des wöchentlichen Trainings. Jetzt frönen einige dem Tennis oder schwitzen im Fitnessstudio. Zudem trifft man sich zu den Drittliga- Spielen der Mecklenburger Stiere.
Über das Sportliche hinaus war es aber von jeher auch die Geselligkeit, die für den Teamspirit der Post Old Boys sorgte. Seit 25 Jahren geht es mit „Sewert -Reisen´“ jährlich auf Tour. Feiern runder Geburtstage, monatliche Treffen zum Frühstück oder die vielen Jubiläumsfeiern waren und sind das Salz in der Suppe. Und das wohlgemerkt mit den Ehepartnerinnen, die längst ein unverzichtbarer Bestandteil der Gemeinschaft wurden. Jüngstes Ereignis war die dreitägige Fahrt ins „Landhotel Wittenbeck“ nahe Kühlungsborn. Dort feierten die Old Boys und Ladies am 9. Februar zünftig den 40. Jahrestag des Bestehens. Das Hotelpersonal zeigte sich schon erstaunt, dass das ältere Semester in vielerlei Hinsicht noch über so viel Esprit und Ausdauer verfügt.
Es blieb auch reichlich Zeit für Rückblicke. Dazu hatte Hans Retzlaff ein sehr aufwändiges Video der letzten vier Jahrzehnte zusammengeschnitten- auch mit Sequenzen in Erinnerung an jene, die leider nicht mehr dabei sein können.. „Auf das Erreichte können wir schon ein wenig stolz sein“, äußerte „Gründungsvater“ Kahr. Auf den Punkt brachte es Eberhard Lux: „Für uns war es ein Riesenglück, dass wir damals den Weg zu Post Schwerin einschlagen konnten, es ist einfach eine tolle Truppe“.
Stolz können die Old Boys aber auch darauf sein, vom Verein nicht nur genommen, sondern auch eine Menge gegeben zu haben. Peter Rauch amtierte als Vereinspräsident und Bundesliga-SR, Hans-Dieter Ladig als Abteilungsleiter, „Uli“ Witt als Geschäftsführer und Gesellschafter, „Pit“ Kahr als Trainer, der Autor dieses Berichts als Pressewart und Internationaler Referee. Hinter den Kulissen wirkten Günter Schöner und Gerd Schmedemann im VIP-Bereich, Eberhard Lux war für den Werbeaufbau mitverantwortlich. Unter dem Strich waren es viele erfolgreiche Jahrzehnte mit und für den Handball in Schwerin. Ist ein Ende in Sicht? Auf gar keinen Fall klingt der einhellige Tenor.
Bildunterschrift:
Jubiläum für die Post Old Boys
Ließen in der DDR-Oberliga die Handballfans in Schwerin jubeln- die Post Old Boys (v.l): Hans-Dieter Ladig, Peter-Adolf Kahr, Hannes Eichhorn, Claus-Dieter Walter, Uwe Heising, Hans-Ulrich Witt, Hans-Per Wild, Christian Körner, und Peter Rauch