Handballer in MV fiebern dem Saisonstart entgegen
(ROSTOCK.) Die Handballsportler des Landes Mecklenburg-Vorpommern scheinen die Unterbrechung ihrer normalen Abläufe durch die Corona-Krise gut überstanden zu haben. Jetzt wird in den fast 70 Mitgliedsvereinen des HVMV die neue Meisterschaft 2020/2021 mit Hochdruck angegangen. Dies auch in der Hoffnung, keinen erneuten Rückschlag erleiden zu müssen. Von den nackten Zahlen der Meldungen her, gab es im Nordosten sogar eine gewisse Weiterentwicklung. Immerhin haben 347 Mannschaften ihre Teilnahme am sportlichen Wettbewerb in den einzelnen Leistungsklassen von der dritten Liga der Männer und Frauen bis hin zu den Staffeln des Nachwuchses der Jugend E in den Bezirksligen des Landes angekündigt. Das sind gegenüber der Serie 2019/2020 immerhin 19 (!) Teams mehr, was eine Steigerung um rund sechs Prozent ausmacht.
In der ersten und zweiten Bundesliga bleibt Mecklenburg-Vorpommern allerdings weiterhin ein weißer Fleck auf der Handballkarte. Dafür konnte die Anzahl der Teams in der dritten Liga allerdings mehr als verdoppelt werden. Den bisher bei den Männern vertretenen HC Empor Rostock und Mecklenburger Stiere Schwerin folgte der Stralsunder HV als Aufsteiger aus der Oberliga. Bei den Frauen schafften der Rostocker HC und der SV Grün-Weiß Schwerin den Sprung in die dritthöchste Leistungsklasse.
Überregional aufsteigen konnten auch der Bad Doberaner SV und der SV Fortuna 50 Neubrandenburg bei den Männern in die Ostsee-Spree-Oberliga. Hier waren mit dem HSV Insel Usedom und der SG Uni Greifswald/Loitz schon zwei Teams vertreten. In der gleichen Leistungsklasse der Frauen gibt es weiterhin Derbys im Land, denn der SV Fortuna 50 Neubrandenburg bekam dafür als aufgestiegene Partnerinnen der TSG-Damen aus Wismar.
Außerdem werden in den Altersklassen des Nachwuchses weitere neun Mannschaften über die Landesgrenzen von MV hinaus reisen müssen. Die männliche A-Jugend des HC Empor Rostocker oder der Mecklenburger Stiere Schwerin kann sich noch für die Jugend-Bundesliga qualifizieren. Wenn es nicht klappt, bleibt für beide Mannschaften die Ostsee-Spree-Oberliga. Hier sind 2020/2021 auch die Mädchen A des SV Fortuna 50 Neubrandenburg sowie die männliche Jugend B des HC Empor Rostock und die gleichaltrigen Mädchen des Rostocker HC unterwegs.
Waren in den Landesligen von Mecklenburg-Vorpommern in der vergangenen Saison nur 96 Mannschaften in Aktion, so gaben diesmal 101 Teams von den Erwachsenen bis zur Jugend C ihre Startmeldungen ab. Aus Sicht der Rostocker Region haben der SV Warnemünde, der Güstrower HV und der Ribnitzer HV in der MV-Liga der Männer wohl die größten Chancen auf den Titel. Bei den Frauen in der Landesliga sind es aus dem Stadt- und Landkreis Rostock die beiden Teams des Rostocker HC sowie der SV Warnemünde und der TSV Bützow. Der Staffelmodus mit Vor- und Endrunden kann hier aber bei der Entscheidung der Meisterschaft auch alles auf den Kopf stellen. Nennenswert auf Landesebene sind im Nachwuchs noch die großen Teilnehmerfelder bei der männlichen Jugend A (14 Teams), und bei den jüngeren Mädchen B (18).
Ergänzt wird das umfangreiche Spielprogramm, das in einer recht kurzen Zeit zwischen September 2020 und April des kommenden Jahres zu absolvieren ist, durch die Meisterschaft in den Bezirken. Aus dem Nordverband sind 47 Vertretungen dabei, aus dem Osten 83 und im Westen gar 96 Mannschaften. Das bedeutet eine Steigerung um 14 Teams gegenüber der Saison 2019/2020. Hinzu kommen in den Bezirksverbänden noch die Spielaktionen der Jugend F und der Mini-Handballer, die sich erst im Verlauf des Saisongeschehens ergeben. Alles in allem für den HVMV eine gute Entwicklung, die trotz aller Widrigkeiten sportlich, materiell und personell fortgesetzt werden soll, wie Handball-Landeschef Peter Rauch vor dem Meisterschaftsstart mehrfach hervorhob.
Text: Klaus-Peter Kudruhs
Foto: Andreas Bach (Aus Rostocker Sicht wollen die Männer des SV Warnemünde, hier Johannes Spitzner in Aktion, ein Wörtchen um die Vergabe des Landestitels 2020/2021 mitreden.)