Grün-Weiß Schwerin begeht 50-jähriges Bestehen der Handballabteilung und krönt Feierlichkeit mit Sieg in 3. Liga
Doppelten Grund zum Feiern gab es für die Handballabteilung beim SV Grün-Weiß Schwerin. Im Vordergrund stand ihr 50-jähriges Bestehen. Mit mehr als 250 Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern macht sie beinahe die Hälfte der 555 Vereinsmitglieder aus. Aktuell sind zwölf Mannschaften plus Minis aktiv.
Genau am 29. März 1972 wird die Sektion Handball seinerzeit bei der BSG Aufbau Schwerin mit einer Männermannschaft gegründet. Ende der 1970er beginnt die Entwicklung des weiblichen Bereichs, die sich in der Spielgemeinschaft Aufbau/Hydraulik erfolgreich fortsetzt. Diese gewinnt 1982 eine Bronzemedaille beim DHV-Pokal und wird 1983/84 erfolgreichste Handballsektion im Bezirk Schwerin. Als sich das Hydraulik-Werk 1985 als Trägerbetrieb zurückzieht, entsteht die SG Aufbau/Chemie, die 1987/88 als „Vorbildliche Sektion des DHV der DDR“ ausgezeichnet wird, und nach der Wende der SV Grün-Weiß. Die Frauen spielen eine Saison in der 2. Bundesliga. Ab 1992 geht es sieben Jahre in der Spielgemeinschaft Crivitz/Schwerin weiter. 2008, ein Jahr nach Eröffnung der neuen Heimstätte an der Reiferbahn, wird die erfolgreichste Saison im Nachwuchsbereich abgeschlossen. Die Jugend D wird 2012 und 2016 Ostdeutscher Meister, die A-Jugend erreicht 2013 erstmals die Jugend-Bundesliga, 2019 wird die B-Jugend deutscher Vizemeister und Grün-Weiß für die Nachwuchsarbeit mit dem „Grünen Band“ ausgezeichnet.
Bei einem stimmungsvollen Handballnachmittag an der Reiferbahn, professsionell moderiert von Norbert Bosse, kamen Akteure aus den Anfangsjahren und ehemalige Trainer ebenso zu Wort wie Vereinsvorsitzender Jens Wichmann oder Abteilungsleiterin Kathleen Schöps. Dort, wo sich alles um weiblichen Handball dreht, die erste Frau an der Spitze, und zwar seit 2020. Mit kleinen Unterbrechungen ist sie seit 1979 dabei und seit 18 Jahren Trainerin im Nachwuchs. Einen interessanten Rückblick in Wort und Bild, fleißig und akribisch zusammengetragen aus dem halben Handball-Jahrhundert, boten großflächige Tafeln in der Halle.
Zu dem Jubiläum gehörten auch Auszeichnungen mit der Ehrennadel des Vereins. Und Jens Wichmann, nicht nur Grün-Weiß-Vorsitzender, sondern auch Vizepräsident im Handballverband Mecklenburg-Vorpommern, wurde mit der Ehrennadel des HVMV in Silber geehrt.
Die Nachwuchsförderung sei schon lange wichtiges Anliegen und werde konzeptionell immer weiterentwickelt, sagte Jens Wichmann. Die Frauenmannschaft in der 3. Liga ist der beste Beleg, denn sie ging fast komplett aus dem eigenen Nachwuchs hervor. Den schönen Handball-Nachmittag krönte das junge Team um Trainer Johannes Prothmann mit einem unerwartet klaren 32:25 (15:15) im Punktspiel gegen den SC Markranstädt und verdrängte damit die Rand-Leipzigerinnen vom dritten Rang in der Tabelle.
Rüdiger Rump
Bildtext: Die erste Frauenmannschaft hatte allen Grund zur Freude, denn mit ihrem Punktspielsieg in der 3. Liga brachte sie zusätzlich Stimmung in die Halle an der Reiferbahn. (Foto: Rüdiger Rump)