Der Neubrandenburger Kay Butzlaff leistet erfolgreiche Handball-Nachwuchsarbeit
In seinem Verein ist er verantwortlich für alle Leistungskader und trainiert die drei Mannschaften in der weiblichen Jugend B und C. Im Bezirkshandballverband (BHV) Ost ist es der Jahrgang 2010 und im Handballverband Mecklenburg-Vorpommern (HVMV) aktuell der Jahrgang 2009 jeweils weiblich, nachdem ihm mit der Landesauswahl 2007 beim Deutschlandcup Anfang des Jahres ein hervorragender dritter Platz gelungen ist. Volles Programm auf drei Hochzeiten zugleich: Kay Butzlaff ist verantwortlicher Nachwuchstrainer beim SV Fortuna 50 Neubrandenburg sowie Verbandsnachwuchstrainer Ost und Landesauswahltrainer.
Mit dem Handball begann der gebürtige Neubrandenburger 1998 durch seine Mutter, wie er sagt. Sie spielte aktiv in Neustrelitz und der Vier-Tore-Stadt, so dass er oft mit in der Sporthalle gewesen sei. Er habe dann nacheinander die Nachwuchsmannschaften bei Fortuna bis zu den Männern durchlaufen. „Vorzugsweise als Linksaußen“, so Butzlaff, heute 36 Jahre alt, 1,87 Meter groß und verheiratet. Schon seit dem 14. Lebensjahr agierte er gleichzeitig als Schiedsrichter, schaffte es in den sechs Jahren mit Tim Bracklow bis zur damaligen Regionalliga. Nach dessen Abschied in Richtung Schleswig-Holstein wurde Udo Levold sein Schiri-Partner. Als sich Verletzungen häuften, hörte er als Spieler auf und wurde 2006 Übungsleiter. „Mir fehlte zwar gewisse Erfahrung, doch ich wollte gern was im Handball machen und bekam zuerst die männliche Jugend E und D. Das hat viel Spaß gemacht. In dem Alter sieht man viel schneller die Entwicklung und auch Erfolge“, erklärt Kay Butzlaff. 2016 sei er Co-Trainer von Udo Levold für die männliche und weibliche Jugend B geworden. Diesen beerbte er schon zwei Jahre später als verantwortlicher Nachwuchstrainer des Vereins, nachdem Levold nach Stralsund gewechselt war, wo dieser weiter erfolgreich arbeitet.
Seinen Trainerjob macht Kay Butzlaff mit Freude und Einsatz. „Und er ist klar strukturiert in seiner Arbeit“, bescheinigt HVMV-Geschäftsführer Jörg Dombdera, der ihn lange kennt. Butzlaff selbst: „Ich habe viel von Dago Leukefeld gelernt. Er hat mir immer geholfen, ich bin ihm sehr dankbar.“ Der frühere Frauen-Nationaltrainer, der auch in der 1. und 2. Bundesliga tätig war, sei „ein Glücksfall für den Verein und für mich, dass ich ihn als Mentor bekam“, meint der 36-jährige Neubrandenburger.
Für ihn persönlich habe es in den letzten Jahren sehr viele schöne Erlebnisse gegeben, die sich einprägen, so Butzlaff. Landesmeister 2014 mit der männlichen E-Jugend, Landes- und Nordostdeutscher Meister sowie dritter Platz im Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ 2022 mit der weiblichen Jugend C (Jahrgänge 2007/2008). Und dann ist da noch der großartige wie überraschende Bronzerang der Landesauswahl 2007 weiblich beim Deutschlandcup in diesem Jahr, die beste Platzierung für den HVMV seit 18 Jahren. Die Mannschaft sei als Team aufgetreten, dies habe den Ausschlag gegeben, sagt Butzlaff. Und genau darin sehe er die größte Herausforderung als Landesauswahltrainer, die berufenen Kader, die mit einer fundierten Ausbildung, aber auch mal mit einer anderen Spielphilosophie aus mehreren Vereinen kämen, zu einer Einheit zu formen, etwa so, wie kleine Bausteine zum Großen zusammenzufügen. Spiele würden vor allem über das Team entschieden, ist Butzlaff überzeugt.
Was schlecht lief, versuche er, nicht groß mit sich herumzutragen. Am längsten habe er sich geärgert, als die Saison wegen Corona abgebrochen werden musste. „Im Halbfinale zur Landesmeisterschaft hatte die C-Jugend das erste Spiel mit fünf Toren in Rostock gewonnen. Vor dem Rückspiel kam der Lockdown, die Arbeit von zehn Monaten war umsonst.“
Viel lieber blickt Kay Butzlaff nach vorn. Das gelte als Auswahltrainer in Land und Bezirk genauso wie im Neubrandenburger Leistungsstützpunkt. Ihm sei wichtig, Spitzenhandballer entwickeln zu helfen, die den Sprung in obere Ligen schaffen können. Umso besser, wenn sie auch noch Teamplayer seien, denn wie hieß es an anderer Stelle: Spiele werden meist über das Team entschieden. Rüdiger Rump
Bildtext: Das freundliche Gesicht von Kay Butzlaff sagt alles über den Spielverlauf.
Foto: Carsten Fischmann
