MJB der SG Banzkow-Leezen holt Meistertitel
Ein kleiner Dorfverein mischt die MV-Liga in der MJB auf. In der Vorrunde auf Platz Nummer 1, im Halbfinale in Stralsund deutlich gewonnen und im Endspiel in Güstrow den ESV Schwerin mit 27:17 nach Hause geschickt: Welch eine erfolgreiche Serie dieser Mannschaft von Trainer Roberto Wolff.
Doch wo liegt Leezen? Was ist das für ein Verein? Wie ist denn dieser Erfolg möglich?
Leezen ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim und liegt am Ostufer des Schweriner Sees. Sie wird vom Amt Crivitz verwaltet und hat rund 2200 Einwohner.
Zur Entstehung und Entwicklung des Vereins sprach Johannes Weber mit Jens Schomann, Jugendleiter der SG Banzkow-Leezen.
HVMV: „Jens, zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Meistertitels. Wie geht es Dir im Moment? Und nach Eurem Sieg wollen wir doch Euren Verein mal näher kennen lernen. Erzähl uns doch einmal etwas über die Entstehung und Entwicklung der SG Banzkow- Leezen“.
Jens Schomann:“ Der ganze Verein und natürlich auch ich sind überglücklich und stolz, dass wir diesen Titel nach Leezen geholt haben. Das ist der Lohn unserer Arbeit. Unser Trainer Roberto Wolff hat hervorragende Arbeit geleistet.
Nun zu Deiner zweiten Frage: Unsere SG Banzkow-Leezen wurde zur Serie 2009/2010 gegründet. Das erste Training fand jedoch schon viel früher statt, nämlich im November 2007. Sie ist hervorgegangen aus dem Banzkower SV. Die Leezener wollten gerne auch in Leezen Handball spielen und nicht immer rund 15 Kilometer weit nach Banzkow fahren. Eine neue Halle wurde in unserem Dorf gebaut. Und das war dann der Anlass zur Neugründung. Wir sind mit vier Jugendmannschaften gestartet. Die heute noch aktive Männermannschaft hat mit viel Enthusiasmus von Anfang an die Nachwuchsarbeit unterstützt. Unser Vorstand besteht aus drei Mitgliedern, die seit fünf Jahren auch dort tätig sind. Alle Trainer und Funktionäre sind ausschließlich ehrenamtlich tätig. Unser Verein hat rund 100 Mitglieder.“
HVMV: „Ihr habt Euch ja gegen deutlich größere Vereine durchgesetzt. Erzähle uns doch einfach noch ein wenig mehr über Euren Dorfklub. Wie ist denn so ein Erfolg möglich?“
Jens Schomann:“ Wir sind eine große Handballfamilie. Du wirst ja gesehen haben, dass wir mit zwei Bussen aus Leezen nach Güstrow angereist sind. Unsere Mannschaften werden immer lautstark und motivierend unterstützt. Einer ist für den Anderen da. Auch neben dem Handball treffen wir uns zu den verschiedensten Anlässen. Das macht uns aus.
Wir haben männliche Mannschaften von der F- bis zur B-Jugend. In der neuen Serie stellen wir auch eine A-Jugend, die dann aus dieser erfolgreichen B-Jugend hervorgeht. Wir haben mit Jakob Kübler und Ben Lucas Schomann zwei Auswahlspieler. Florian Helms und Kai Schumacher sind als Schiedsrichter im HVMV-Kader.
Und vielleicht noch einmal etwas zur Historie: In der Serie 2011/2012 haben wir schon einmal den Landesmeistertitel in der E-Jugend nach Leezen geholt. Dennoch ist es insgesamt nicht einfach für uns: Immer wieder haben wir Abgänge von guten Spielern an Leistungszentren zu verzeichnen. Dort haben die Spieler eben andere Perspektiven als bei uns. Aber wir haben gelernt, damit umzugehen. Unter Anderem arbeiten wir an einer Kooperation mit einer Schule. Da erhoffen wir uns natürlich zusätzlichen Handballnachwuchs.“
HVMV: „Vielen Dank für das Gespräch. Euch weiterhin viel Erfolg.“