Torejagd auf Linksaußen

Nov 2, 2022

Kay Funke vom HC Empor Rostock hat es in die Jugend-Nationalmannschaft geschafft

Sechs Jugend-Länderspiele stehen bislang auf seinem Konto. Und mit der U17-Nationalmannschaft gewann er Gold beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) Ende Juli in der Slowakei. Kay Funke, der bei der TSG Wismar mit dem Handball begann und seit drei Jahren für den HC Empor Rostock aufläuft, hat es mit Talent, Trainingsfleiß und Einsatzfreude auf das internationale Parkett geschafft. „Mit den Jungs aus anderen Klubs in der Slowakei dabei zu sein, war ein tolles Erlebnis und dann noch die Goldmedaille als Kirsche auf der Torte“, sagt er freudig.

Handball wurde ihm buchstäblich in die Wiege gelegt. Die Eltern spielten aktiv, standen bei der TSG Wismar im Tor, bei der sie noch heute als Übungsleiter tätig sind. Die Mutter trainiert derzeit die männliche Jugend C, der Vater ist Torwarttrainer der 1. Männermannschaft, erzählt Kay. Mit vier Jahren ging es für ihn regelmäßig in die Sporthalle. Und die Anmeldung bei den Minis ließ nicht lange auf sich warten, bis zur Jugend F trainiert von Mutter Antje Funke und Rene Tilsen. Im ersten Jahr der B-Jugend sei er dann eher durch Zufall auf ein Probetraining beim HC Empor angesprochen worden, was zunächst zum Zweitspielrecht führte, bevor das Talent aus Wismar ganz nach Rostock und vom Rückraum bei der TSG auf Linksaußen bei Empor wechselte. Mit derzeit 1,83 Metern hat der 17-Jährige nicht gerade das Gardemaß für einen Handballer. Allerdings hofft er, noch einige Zentimeter zu wachsen.

In seine jetzige Position ist der Rechtshänder erfolgreich hineingewachsen. Dafür spricht nicht nur die Berufung in den DHB-Kader. Im Nordderby der Jugendbundesliga in Lübeck traf er beim 41:31-Auswärtssieg allein 20 Mal. „Im Spiel fiel uns das gar nicht auf, erst hinterher im Spielbericht“, sagt Kay. Sein persönlicher Rekord? „Ja, so viele Tore in einem Spiel waren es noch nie.“ Allerdings wurde es für ihn auch schmerzhaft und das in doppeltem Sinne: Ausgerechnet in dem Spiel verletzte er sich noch, lag im Krankenhaus, als für ihn ein Lehrgang der U18-Nationalmannschaft anstand.

Die persönliche Bestmarke mit 20 Toren könnte lange, wenn nicht gar ewig Bestand haben. Sie bleibe jedoch nur Statistik. Der 17-Jährige will weiterhin in der A-Jugend des HC Empor sein Bestes geben, aber auch bei den Zweitliga-Männern hineinschnuppern und sich dort möglichst schnell etablieren. Beim Training dürfe er schon mal dabei sein. Sogar in einem Vorbereitungsspiel bei den Füchsen Berlin habe er einige Einsatzminuten bekommen. „Das war eine coole Erfahrung, die mir viel gebracht hat. Man lernt viel und versucht es, in der eigenen Mannschaft umzusetzen. Denn es ist zwischen Männern und A-Jugend ein krasser Unterschied. Das fängt schon beim körperlichen Einsatz an“, so Kay.

Sport und Beruf zu verbinden, ist sein Ziel. „Handballer als Hauptberuf wäre der Traum“, bringt er es auf den Punkt. Ohne größere Verletzungen ginge das über längere Zeit. Auch danach würde er gern im Sport bleiben, aber das sei natürlich noch weit weg. Derzeit absolviert der junge Handballer eine Ausbildung beim HC Empor zum Sport- und Fitnesskaufmann. Für andere Hobbys sei daher kaum Gelegenheit. „Ist doch mal mehr Zeit, gehe ich golfen, um den Kopf frei zu bekommen. Und wenn ich in Wismar bin, treffe ich mich gern mit alten Kumpels“, sagt der 17-Jährige. Rüdiger Rump

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Voller Einsatz: Kay Funke spielt mit dem HC Empor Rostock in der Jugendbundesliga.

Foto: Paparazzie.de