Der Ehrenvorsitzender des BHV Nord Klaus-Peter Alm ist verstorben
(ROSTOCK.) Die Rostocker Handballgemeinde und weit darüber hinaus hat ein großes Sportler- und Kämpferherz verloren. Am 10. Januar schloss Klaus-Peter Alm (1943 bis 2022) nach langer, schwerer Krankheit für immer seine Augen. Der Verstorbene begann seine ehrenamtliche Arbeit als Übungsleiter und Funktionär in der BSG Schiffselektronik Rostock, im März 1974 gegründet, und im Handballverbund der Stadt Rostock. Dabei trat Klaus-Peter Alm immer dafür ein, dass sich besonders junge Menschen sportlich betätigten und engagierten. Mit der deutschen Wiedervereinigung ging es für ihn um ein Aufhören oder ein Weitermachen. Klaus-Peter Alm plädierte fürs Weitermachen und unter dem neuen Namen SV Nordwest Rostock ging es wieder aufwärts. Die Nordwest-Handballmädchen knüpften an die Leistung ihrer Vorgängerinnen an, die sogar in der DDR-Liga spielten, und holten zwei Titel in neuen Landesverband im MV.
Dem Verstorbenen lag aber mehr an seinem Sport, als nur der eigene Verein. Klaus-Peter Alm wurde so 1992 Mitbegründer des Kreishandballbundes Rostock-Stadt und auch dessen Vorsitzender. Er kämpfte darum, dass die Vereine in der Hansestadt und im gesamten Nordosten den Übergang in die neue Zeit möglichst schadlos bewältigten und dabei auch die guten Eigenschaften der Vergangenheit bewahrten. Über 100 Mannschaften spielten so in den verschiedenen Ligen des neuen Kreis-Handball-Bundes (KHB) und noch mehr aus Rostock darüber hinaus. In Meisterschaften und Pokalwettbewerben holten sie unter seiner federführenden Mitgestaltung auch zahlreiche Titel und Medaillen.
Ein besonderer Verdienst von Klaus-Peter Alm war die Durchführung der deutschlandweit bekannten Rostocker Beachhandball-Tage, die im Juli 1995 erstmals am Strand von Warnemünde unter seiner organisatorischen Gesamtleitung ausgetragen wurden und seitdem aus dem Programm der Warnemünder Woche nicht mehr wegzudenken sind. Es war überhaupt das erste Turnier, das in der Bundesrepublik auf Sand ausgetragen wurde.
Nach der Umstrukturierung des Handballs in Mecklenburg-Vorpommern unterstützte er auch erfolgreich den neuen Bezirkshandball-Verband Rostock/MV Nord.
Die Diagnose einer Krebserkrankung zwang Klaus-Peter Alm, sich mehr und mehr aus dem Handballsport zurückzuziehen. Sein Lebensmittelpunkt und der seiner Frau verlagerte sich zwar zu den Kindern nach Mönchengladbach, aber der Rostocker Handball ließ ihn bis zu seinem Tod nie los. Sein Interesse blieb immer groß, was er auch mit Glückwünschen an Mannschaften zu Aufstiegen und erworbenen Titeln bekundete. Er äußerte Gedanken, gab Hinweise und übte manchmal auch etwas Kritik zum Handballleben an seiner früheren Wirkungsstätte. Immer ging es dabei um die weitere Entwicklung „seines Sports“.
Klaus-Peter Alm war so immer Ideengeber und wird auch weiterhin ein Vorbild für die Rostocker Handballvereine bleiben, deren traurige Gedanken in diesen Tagen auch bei den Hinterbliebenen sind.
von Klaus-Peter Kudruhs
Bildangebot: Klaus-Peter Alm bei einer seiner letzten Handball-Aufenthalte in der Hansestadt (Foto; Olaf Meyer)