Tamina Kugler, Emma Homeyer und Zoe Lorisch in Polen bzw. Dänemark
Für Tamina Kugler von Grün-Weiß Schwerin war es schon das dritte und vierte Länderspiel, als die U16-Nationalmannschaft in Zakopane zweimal auf Gastgeber Polen traf. Nach ihren Einsätzen einen Jahrgang darunter gegen die Schweiz hatte sie gehofft, auch weiterhin vom DHB berücksichtigt zu werden. „Doch so klar war das erstmal nicht, denn beim letzten Lehrgang wurde uns gesagt, dass die Mannschaft durchgemischt werden soll, um auch anderen Spielerinnen eine Chance zu geben“, sagt die gebürtige Schwerinerin. Umso erfreulicher sei nun die nächste Berufung gewesen. Die Linkshänderin spielte wieder von Beginn an auf ihrer Stammposition im rechten Rückraum, erzielte beim 37:19-Kantersieg Deutschlands drei Treffer und wurde bei der Zweitauflage (37:19) mit sogar sechs Toren erfolgreichste deutsche Werferin.
Zu ihrem Länderspiel-Debüt kam Taminas Mannschaftskameradin Emma Homeyer, die jeweils zweimal traf und sich über einen gelungenen Einstand freuen konnte. „Für mich ging ein Kindheitstraum in Erfüllung. Natürlich war ich sehr aufgeregt, im Nationaltrikot aufzulaufen“, sagt die 15-Jährige. Sie kam aus Oldenburg in Schleswig-Holstein nach Schwerin und spielt die zweite Saison bei Grün-Weiß. „Bei uns in der Nähe gibt es für Mädchen kein Internat mit Schwerpunkt auf Handball und Schwerin hat mir gleich gefallen.“ In der DHB-Auswahl werde es auf ihrer Position halblinks und Mitte sicher eine Rotation geben, denn für eine Rechtshänderin sei die Konkurrenz besonders groß. Doch sie wolle sich im Verein bestmöglich präsentieren und so für weitere Berufungen empfehlen.
Zur gleichen Zeit wie Tamina und Emma kam eine dritte Akteurin von Grün-Weiß Schwerin zum Länderspiel-Einsatz. Zoe Lorisch war zunächst im Reservekader der U20, wurde aber schon am zweiten Lehrgangstag in Malente angefordert und reiste nach. Weil das in die Ferien fiel, sei sie darauf vorbereitet gewesen, sagt die 17-jährige Torhüterin, die das Sportgymnasium Schwerin besucht. Nach einem 38:31 Deutschlands im Heimspiel gegen den Vizeeuropameister feierte Zoe im zweiten Vergleich in Dänemark ihr Auswahldebüt. Die Partie ging zwar nach großem Kampf 32:37 verloren, doch der Schwerinerin wurde „eine ganz starke Leistung“ bescheinigt.
Mit drei Jahren kamen Zoe und ihre Zwillingsschwester Ava zu Grün-Weiß, durchliefen alle Altersklassen und spielen inzwischen bereits bei den Frauen in der 3. Liga. Wegen ihrer Größe sei auch Volleyball in Frage gekommen, doch beide hätten „immer Handball attraktiver“ gefunden, erzählt Zoe. Ende November wird sie 18 und könnte daher auf weitere Berufungen für die U20 hoffen. Das sei auch ihr erklärtes Ziel. Im Verein ließen sich Sport, Schule und Freunde gut verbinden, meint die Grün-Weiß-Torhüterin. „Wir sind wie eine Familie, ich fühle mich sehr wohl.“ 2025 wolle sie ein gutes Abitur machen. Wie es dann weitergehen soll, dafür sei noch Zeit.
Rüdiger Rump
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Freuen sich über ihre Jugend-Länderspiele: Tamina Kugler, Zoe Lorisch und Emma Homeyer (v.l.) von Grün-Weiß Schwerin. Foto: Rüdiger Rump
