Vielfältige Themen ausgiebig besprochen
Mit exakt 62 Teilnehmern fand die diesjährige Vereinskonferenz des Handballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (HVMV) am Donnerstagabend, 22. Februar, in der Landessportschule Güstrow eine erfreulich große Resonanz. Das bedeutet, dass rund 50 Vereine vertreten waren.
Präsident Jan Holze verwies eingangs darauf, dass der Mitgliederstand nach den schwierigen Corona-Jahren auf einem guten Weg sei. Er dankte den Vereinen für ihr Engagement. Jetzt richte sich der Blick darauf, vor allem den Nachwuchsbereich weiter zu entwickeln und damit die Basis zu stärken.
Zunächst stellte sich der neue Landestrainer Jens Pardun vor. Für ihn stehe an erster Stelle, vereinsneutral alle Talente männlich und weiblich zu sichten, zu fördern und bis dahin zu entwickeln, dass sie auch für Auswahlmannschaften des Deutschen Handballbundes (DHB) in Frage kämen. Dabei liege ihm sehr viel daran, deren Bindung in MV zu festigen. Das gehe nur gemeinsam mit den Vereinen, so Pardun. Für ihn sei es eine große Herausforderung, alle zu erreichen und mitzunehmen. Er sehe sich deshalb auch als Moderator für die zahlreichen kleinen Vereine, die immer wieder Talente hervorbringen würden, und freue sich über Anfragen oder Informationen aus dem ganzen Land (E-Mail: landestrainer@hvmv.de).
Großes Interesse zeigte sich für das Projekt „Handball macht Schule“, das Mateusz Rydz erläuterte. Er ist seit diesem Jahr Kinder- und Schulhandballkoordinator im HVMV. Für diese neu geschaffene Stelle konnten das Bildungsministerium des Landes, der DHB sowie eine private Stiftung als Finanzierungspartner gewonnen werden. Ziel ist es, in Grundschulen sowie möglichst schon in Kindertagesstätten mehr Interesse für das Handball spielen zu wecken. In ersten Gesprächen habe er von mehreren Sportlehrern gehört, Handball sei schwierig, die Schulsporthalle dafür zu klein oder es fehlten Bälle. Dem wolle er, so Rydz, auf verschiedene Weise entgegenwirken. Durch eine Umfrage des HVMV werde zunächst ermittelt, wo es bereits eine Zusammenarbeit von Verein und Grundschule gebe, um diese Erfahrungen zu nutzen. Und mit Unterstützung des Bildungsministeriums solle als Weiterbildung für Sportlehrer auch Handball einbezogen und diese mit einem Zertifikat anerkannt werden. Eine Grundschul-Liga könnte motivieren, Handball zu spielen. Bis es soweit sei, wären Turniere für den jüngsten Handballnachwuchs denkbar. Auch Mateusz betont, offen für alle zu sein (E-Mail: koordinator-schulhandball@hvmv.de).
Im weiteren Verlauf der Vereinskonferenz ging es um den Spielbetrieb ab der neuen Saison. Thomas Schweder, Vizepräsident Spieltechnik, erläuterte die neue Ligastruktur, die laut Beschluss des DHB künftig gilt, um einheitliche Bezeichnungen zu haben. So folgen im Erwachsenenbereich nach der 3. Liga die Regionalliga (Ostsee-Spree), Oberliga, Verbandsliga, Bezirksoberliga und Bezirksliga. In der A-Jugend gibt es männlich künftig 1. und 2. Bundesliga, weiblich bleibt es bei einer. In der B-Jugend wird überregional in Jugendbundesliga und Regionalliga (Ostsee-Spree) gespielt. Letztere könne bei ausreichend Interesse von Vereinen auch für die Jugend C eingeführt werden. Von den Bundesligen bis zur jeweils höchsten Spielklasse in den Ländern macht es der DHB zur Pflicht, dass in den Hallen Haftmittel erlaubt sind. In der Jugend D, die bislang auf Bezirksebene spielt, ist laut Jugendausschuss des HVMV auch eine Landesliga empfehlenswert, um den teils krassen Leistungsunterschieden zwischen den Vereinen gerecht zu werden und die Motivation der Mannschaften zu fördern. Eine Abfrage soll dazu Aufschluss geben. Um den Frauenhandball im Land attraktiver zu machen, wird angestrebt, wieder wie vor einigen Jahren in Oberliga und Verbandsliga zu spielen, erklärte Frauenwartin Brigitte Franz. Ziel seien zehn bzw. sechs bis acht Mannschaften. Derzeit seien 13 Mannschaften in der Landesliga und 28 in den Bezirken aktiv. Würden wieder zwei Ligen auf Landesebene entstehen, blieben folglich immer noch genug für einen Punktspielbetrieb in den Bezirken.
Zum Abschluss der Vereinskonferenz wurde das Viertelfinale im Pokal der Männer ausgelost, das am 6. und 7. April stattfindet. Die Lose zog Ehrenpräsident Peter Rauch, der zu Beginn der Veranstaltung von den Teilnehmern herzlich begrüßt worden war. Das sind die Paarungen: Ribnitzer HV-SV Warnemünde, Güstrower HV-TSG Wismar, Plauer SV-TSV Bützow II, Stralsunder HV II-HC Vorpommern. Das Final Four der Männer und Frauen steigt Anfang Mai.
Rüdiger Rump
Bildtext
Rege Beteiligung an der Vereinskonferenz im Hörsaal der Landessportschule in Güstrow.
Foto: Rüdiger Rump