Landesauswahl 2008 weiblich überzeugt bei inoffizieller Deutscher Meisterschaft
Großartiges Ergebnis für den Handballverband Mecklenburg-Vorpommern (HVMV) beim Deutschlandcup im Januar, der erstmals in Hannover ausgetragen wurde: Unsere Landesauswahl 2008 weiblich gewann bei dieser inoffiziellen Deutschen Meisterschaft die Bronzemedaille und wiederholte damit die gleiche Platzierung wie 2023 der Jahrgang zuvor.
In der Vorrunde bezwangen die Mädchen vom SV Grün-Weiß Schwerin, der allein neun Aktive stellte, vom Rostocker HC und von Fortuna 50 Neubrandenburg den HV Saar 32:10 und Rheinland-Pfalz 29:21. Unentschieden ( 22:22) endete das Spiel gegen Sachsen, den späteren Cup-Gewinner, der hier den einzigen Punkt im gesamten Turnier einbüßte. Hier wäre sogar ein Sieg möglich gewesen, schätzt Auswahltrainer Tilo Labs ein. Wobei der HVMV durch das bessere Torverhältnis ohnehin Gruppenerster wurde und so im Viertelfinale auf den Zweiten einer anderen Vorrundengruppe traf. Und das war Schleswig-Holstein. Hier gab es mit 24:21 erneut einen ungefährdeten Sieg. „Das Ergebnis sieht nicht so eindeutig aus, doch wir hatten das Spiel die ganze Zeit unter Kontrolle“, so Labs.
Die einzige Niederlage kassierte der HVMV im Halbfinale mit 20:26 gegen Baden-Württemberg. Die Mannschaft konnte ihr Leistungsvermögen diesmal nicht ausschöpfen, war vor allem in der Defensive nicht stabil wie sonst, so dass der robust agierende Gegner verdient gewann, wie Labs einräumt.
Dramatik pur gab es im Spiel um Platz drei gegen Berlin, das das Halbfinale 20:23 gegen Sachsen verloren hatte. Das HVMV-Team kam gut in die Partie, doch nach wechselhaftem Verlauf führte Berlin zur Pause 10:8 und baute den Vorsprung auf 14:8 aus. Das Fehlen der Leistungsträger Tamina Kugler und Greta Schade, die sich im Halbfinale verletzt hatten, machte sich bemerkbar, so dass sich mehr Last auf Emma Homeyer konzentrierte. Doch die Mannschaft zeigte große Moral und der Trainer brachte frische Spielerinnen aus dem jüngeren Jahrgang 2009, die ihre Sache gut machten. Durch Ballgewinne wurde eine Reihe von Siebenmetern herausgeholt und der Rückstand verkürzt. Kurz vor Schluss traf Olivia Schwarz, die bis dahin schon alle Strafwürfe verwandelt hatte, zum umjubelten 16:16. Nun musste ein Siebenmeterwerfen entscheiden. Doch die treffsichere Olivia durfte wegen einer Hinausstellung kurz vor dem Abpfiff nicht teilnehmen. Nun zeigte sich Christabel Owusu im Tor, die bereits bei der Aufholjagd geglänzt hatte, in bester Form und hielt vier Siebenmeter. Das bedeutete den Sieg. Emma Homeyer wurde bei der Siegerehrung ins Allstar-Team berufen. Das Finale gewann Sachsen klar mit 26:18 gegen Baden-Württemberg.
Für alle sei der Deutschlandcup ein tolles Erlebnis gewesen, bestens organisiert vom Landesverband Niedersachsen/Bremen, sagt Tilo Labs. Die Mannschaft sei erwartungsvoll nach Hannover gefahren mit dem Ziel, das Halbfinale zu erreichen. Um so größer sei nun die Freude über die Bronzemedaille auch bei ihm und dem neuen Landestrainer Jens Pardun.
Rüdiger Rump
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Große Freude über die Bronzemedaille bei der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft für Landesauswahlmannschaften. Foto: Christian Lojewski