Toller Kampf der jungen Plauer Garde

Jun 2, 2022

Benefizspiel gegen U20-Nationalteam der Ukraine vor 300 Zuschauern

INTENSIVES SPIEL VOR VOLLEM HAUS: HIER SETZT DER PLAUER A-JUNIOR FELIX GEISER ZUM TORWURF AN. THOMAS ZENKER Thomas Zenker Was will man mehr. Eine bis auf den letzten Platz gefüllte Halle, ein hoch spannendes Handballduell und eine ordentliche Summe Spendengelder. Beim Benefizspiel der Plauer Verbandsligahandballer gegen das U20-Nationalteam der Ukraine wurde aber nicht nur auf dem Spielfeld gefightet.

Die Plauer Anhänger lieferten sich mit den ukrainischen Fans im Publikum ein Duell beim Anfeuern ihrer Mannschaften. „Plauer SV, Plauer SV.“ auf der einen Seite „Ukraina, Ukraina“ auf der anderen. In der Schlussphase wurde es so laut, dass man gar nicht mehr unterscheiden konnte, wer gerade jubelt. Der knappe 25:24-Sieg der Gäste ging im Beifall der Zuschauer für den tollen Auftritt der Sportler fast unter. „So soll es bei solch einem Freundschaftsspiel auch sein“, sagt Raimo Schwabe.

TORJUBEL BEI PSV-BETREUERIN SANDRA VOOTH UND DER BANK.

Der Handball-Abteilungsleiter beim Plauer SV und seine Mitstreiter bekamen von allen Seiten Schulterklopfen für das Handballfest in der Klüschenberghalle. Zum Beispiel von Nadja Helberg, die bei der Vorstellung der Mannschaften und den Worten von Plaus Bürgermeister Sven Hoffmeister zur Begrüßung als Übersetzerin auftrat. „Sie engagiert sich beim Helferkreis Plau am See für ukrainische Flüchtlinge“, erklärt Schwabe. So um die 50 Frauen, Männer und Kinder, die in Plau untergekommen sind sowie aus Dargelütz bei Parchim saßen auf der Tribüne und feuerten ihrer Blau-Gelben an.

Auch die Schiedsrichter waren von dem Handballnachmittag begeistert. Beide hatten sich diesen Nachmittag frei gehalten, um gemeinsam das Spiel zu leiten. „Ich habe extra meinen Urlaub unterbrochen“, so Tobias Ehrt. Der Wismarer ist sportlich in Plau zu Hause. Im Plauer Team der Handball-Senioren spielt er gemeinsam mit Ronny Zühlke, einem „echten Plauer“, in der Bezirksliga. Beide Unparteiischen hatten sichtlich Spaß beim Schiedsen. „Die Regeln sind ja überall gleich“, so Zühlke. Und wenn es Erklärungsbedarf gibt, gehe die Verständigung mit ein bisschen Englisch ganz gut.

Die Plauer schickten gegen die Ukrainer ihre junge Garde auf die Platte. „Unsere älteren Spieler haben gesagt, lasst die jungen spielen“, erklärt Schwabe. Der 17-jährige Jannes Hofmann war an diesem Nachmittag der Jüngste auf dem Parkett. Der Plauer A-Junior gab sein Debüt bei den Herren und trug sich gleich zweimal in die Torschützenliste ein. „Wir hatten einen Altersdurchschnitt von ungefähr 23 Jahren. Die Jungs haben das richtig gut gemacht“, lobt der Plauer Handball-Lehrer die Leistung der Seestädter.

Kurz zum Spiel. Nach der 16:12-Halbzeitführung der Plauer, drehte das ukrainische Team in den zweiten 30 Minuten auf. Der beste Werfer der Gäste, Außenspieler Oleksandr Siryk (13 Tore), traf per Siebenmeter zum 16:16 und läutete die letzten äußerst spannenden 20 Minuten ein. Sein Team ging in Front (20:18). Plau holte sich die Führung zurück (23:21). Am Ende hatte der Gast knapp die Nase vorn (25:24). Das Spiel habe ganz schön Kraft gekostet, aber auch Spaß gemacht, so das kurze Fazit von Plaus Rückraumspieler Paul Marschke.

Die gute Nachricht nach dem Spiel: „Wir haben etwa 1400 Euro im Spendentopf“. Bis zum Ende des Monats (31. Mai) sei es noch möglich weiter zu spenden. „Der Erlös geht dann zu gleichen Teilen ans ukrainische Team und an die Flüchtlingsfamilien in Plau“, weiß Schwabe.

Vor der Rückfahrt der Gäste in ihre Unterkunft nach Graal-Müritz saßen die Handballer beider Mannschaften noch gemeinsam bei einer kleinen Stärkung unter freiem Himmel zusammen. „Die Stadt Plau hat uns wirklich riesig unterstützt“, ist der Veranstalter froh, dass alles so prima geklappt hat. Hin- und Rückfahrt der ukrainischen Mannschaft mit Bussen und das Catering habe die Stadt abgesichert.

Pidinkowski, M. Grabow – Witt (1), Marschke (2), Geiser (3), Reu (2), Latki (1), Waack, Bache (7), Palasti (1), Plischkaner, Hofmann (2), Jantke (4), Rode (1) Ukraine (U20): Nazar, Baymurzin, Budko – Siryk (13), Krawchenko, Slabospytskyi, Blyznink (5), Kostenko, Zorkin, Vishnevskyi, Hmilevskiy, Chernakov (3), Tomashevskyi, Korzhuk (4)

 

Text und Bild: Thomas Zenker (SVZ)