Rückblicke und Ausblicke, Wahlen und Auszeichnungen

Jun 21, 2022

Eine Nachlese vom 12. ordentlichen Verbandstag des HVMV

Generationswechsel an der Spitze des Handballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (HVMV): Jan Holze, 41 Jahre, wurde auf dem 12. ordentlichen Verbandstag zum neuen Präsidenten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Peter Rauch an, der sich kurz vor seinem 72. Geburtstag nicht zur Wiederwahl gestellt hat und nun wie sein Vorgänger Wolf-Dieter Schmidt zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.

Holze will mit dem neuen Präsidium dafür sorgen, dass die Vereine nach den beiden sehr schwierigen Corona-Jahren dem Handball wieder richtig nachgehen können, dass gerade Kinder und Jugendliche für diesen Sport begeistert sowie alle Ehrenamtlichen motiviert werden.

Rauch stellte an den Anfang seines Rückblicks auf die vergangenen vier Jahre seit dem vorigen Verbandstag ein herzliches Dankeschön an die gesamte Handballfamilie in MV, ob haupt- oder ehrenamtlich tätig. Alle hätten in der Corona-Zeit „einen guten Zusammenhalt bewiesen“. Davon zeuge schon die Mitgliederzahl, die sich im sechstgrößten Verband des Landes seit 2019 von 7446 auf 8488 erhöht habe. Zur insgesamt positiven Bilanz gehöre die Einführung der männlichen und weiblichen B-Jugend-Regionalliga Nordost ab der Saison 2021/22, ein bislang einmaliges Projekt bundesweit. Erwähnenswert auch das gute Abschneiden der Landesauswahlteams bei den DHB-Sichtungen in Kienbaum und 2021 in Hoyerswerda, die erfolgreiche Ausrichtung des deutsch-französischen Jugendwerks mit zwei U17-Länderspielen im Juni 2021 in Rostock, im gleichen Jahr die offizielle Anerkennung für den HVMV als DHB-Stützpunkt weiblich mit seinerzeit fünf Jugendnationalspielerinnen oder der Aufstieg des HC Empor Rostock in die 2. Bundesliga der Männer. „Mit dem SV Grün Weiß Schwerin, dem HC Empor Rostock und den Mecklenburger Stieren hatten wir drei Jugendbundesligateams“, so Rauch weiter. Die Frauen von Grün-Weiß Schwerin und dem Rostocker HC sowie die Männer aus Schwerin und Stralsund meisterten die nicht einfache Saison in der 3. Liga, was wichtig für die Vorbildfunktion im Nachwuchs sei. Mit dem DHB-Bundestagsbeschluss aus dem Oktober 2021 zur Entwicklung des Frauenhandballs, die 3. Liga der Frauen entgegen vorherigen Absichten zu erhalten, hätten die derzeitigen Drittligisten aus Schwerin und Rostock die dringend notwendige Perspektive für ihre Arbeit und die Talente an den Leistungsstützpunkten eine Zukunft im HVMV. Übrigens hatte sich Rauch selbst konsequent dafür eingesetzt.

Zur sportlichen Bilanz und erfolgreichen Verbandsarbeit gehörten zweifelsohne die 2017 geschaffene neue Struktur des „Final four“ und der erstmalig 2018 ausgetragene „Tag des Jugendhandballs“ jeweils in Güstrow. Leider hätten diese Veranstaltungen seit 2020 nicht stattfinden und somit nicht weiterentwickelt werden können. Ein Ziel dabei sollte bleiben: Zum „Tag des Jugendhandballs“ für diese Altersklassen alle Landesmeistertitel auszuspielen. Die Bestenermittlung der weiblichen Jugend D für die neuen Bundesländer und Berlin, bis dahin Wismar-Cup, habe nach der 21. Auflage im Jahr 2019 durch Corona keine Fortsetzung finden können, doch dieses Jahr sei sie als Turnier der Meister mit 13 Mannschaften sehr erfolgreich in Stralsund ausgerichtet worden, da in Wismar wegen Bauarbeiten keine Halle zur Verfügung gestanden habe.

Zu dem in der letzten Legislaturperiode geschaffenen Ausschuss für Leistungssport habe sich im Frühjahr 2021 der neue Ausschuss Beachhandball gesellt. Es werde gehofft, ab der Saison 2022/23 mit vielfältigen Angeboten wie Bestenermittlungen im Jugendbereich starten zu können. Und auch das könne sich sehen lassen: „Wir haben unsere Homepage komplett neugestaltet und begonnen diese zu vermarkten. Das Thema Vereinsservice spielt weiterhin eine wichtige und zentrale Rolle.“

Natürlich, so Rauch, gehöre zu den Anmerkungen auch das Schiedsrichterwesen. Pauschal könne man sagen, es gehe voran, aber leider nicht überall mit dem gleichen Schrittmaß. Vor allen Dingen die Besetzung der Spiele mit immer zwei Schiedsrichtern, so wie es eigentlich vorgesehen sei, mache zunehmend Sorgen.

Froh gestimmt habe die Nachricht aus dem Frühjahr dieses Jahres, wonach das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes im Einvernehmen mit dem Landessportbund die Landesleistungszentren männlich in Rostock und weiblich in Schwerin sowie die Trainingsstützpunkte männlich in Schwerin, männlich und weiblich in Neubrandenburg, männlich in Ahlbeck und weiblich in Rostock als Einrichtungen der Talenteförderung im Leistungssport für den Zeitraum von 2021 bis 2028 anerkannt habe.

Bei den Wahlen auf dem Verbandstag erhielten folgende Sportfreunde das Vertrauen für das Präsidium: Jan Holze (Präsident), Thomas Schweder (Vizepräsident Spieltechnik), Heinz-Reinhard Grämke (Vizepräsident Recht), Tristan Staat (Vizepräsident Lehrwesen), Lutz Osterland (Vizepräsident Finanzen), Jens Wichmann (Vizepräsident Verbandsentwicklung), Udo Levold (Vertreter der Bezirke) und Matthias Krakow (Schiedsrichterwart); Karin Waleska-Saß (Vizepräsidentin Jugend) sowie Mädelwartin Grit Powierski für das Erweiterte Präsidium wurden bereits auf dem Jugendverbandstag im vorigen Jahr als gewählt. In das EP wurden auf dem Verbandstag Männerwart Sven Hagemeister und Frauenwartin Brigitte Franz gewählt. Ihm gehören außerdem an die Vorsitzenden der Bezirkshandballverbände Rainer Voß (Nord), Udo Levold (Ost) und Thomas Schweder (West) sowie die Ehrenpräsidenten Dr. Wolf-Dieter Schmidt und Peter Rauch.
Vorsitzender Verbandssportgericht
wurde Patrick Kleiner, Beisitzer Jonas Ludwig Bartholome, Andre Wilk und Enrico Blum, Vorsitzende Verbandsgericht Sandra Blum, Beisitzer Jürgen Mogge, Heiko Grunow und Klaus-Dieter Soldat, Beisitzer Verbandssportgericht Oberliga Ostsee-Spree Rainer Wegner und Jürgen Höwt, Kassenprüfer Antje Zedler und Detlef Pakull, Ersatzkassenprüferin Diana Bahr.

Die Ehrennadel des Landessportbundes erhielten Michael Blumenau und Grit Powierski in Silber sowie Jörg Niedetzky in Bronze. Zu Ehrenmitgliedern des HVMV wurden Friedhelm Wilke, Hans-Jürgen Tiedtke und Bernt Petschaelis gewählt. Feierlich verabschiedet als langjährige Landesauswahltrainerinnen wurden Ute Lemmel, Bärbel Kordt und Grit Powierski.

Rüdiger Rump

Bildtext

Gruppenbild nach dem etwa sechsstündigen Verbandstag, wobei einige Mitglieder des Erweiterten Präsidiums bereits zu anderen Terminen unterwegs waren. Foto: Rüdiger Rump