Jungstiere sind stolz auf ihren DHB-Kader

Sep 20, 2018
    Rechtsaußen Tim Kloor (16) in die U16-Nationalmannschaft im Handball
    berufen
    Schwerin. Er spielt seit mehr als zehn Jahren Handball im Schweriner
    Traditionsverein. Jetzt, mit 16 Jahren, erreicht Tim Kloor das höchste
    Ziel, von dem Handballjungs träumen können: Mit der erneuten Einladung
    zum Lehrgang des Deutschen Handballbundes (DHB) in Warendorf hat der
    junge Schweriner als einziger Spieler aus MV seinen Platz in der
    U16-Nationalmannschaft behauptet.
    Herzlichen Glückwunsch, Tim. Wie fühlt sich das an, mit 16 Jahren
    Nationalkader zu sein?
    Tim Kloor: Ich bin stolz darauf. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man
    überlegt, was man in den vergangenen Jahren schon alles geleistet hat.
    Weiter kann man in meinem Alter noch nicht sein.
    Du fährst jetzt zum zweiten Mal zum DHB-Lehrgang. Welche Erfahrungen
    hast du im Frühjahr dort gemacht?
    Tim Kloor: Zum Anfang war ich ziemlich aufgeregt. Schon Tage vorher, als
    die Einladung kam, war ich nervös. In Warendorf war es dann eine gute
    Erfahrung, die Jungs kennen zu lernen, die zumeist aus
    Bundesliga-Vereinen kommen und bei der DHB.Sichtung ebenfalls
    aufgefallen waren. Das Training war anstrengend, es hat aber auch viel
    Spaß gemacht. Mir hat besonders gefallen, dass es sofort Hinweise gibt,
    wenn man sich individuell verbessern kann. Das ist schließlich das Ziel
    der Jungs im Kader. Und ich habe Respekt vor den Leistungen: Die
    Selbstwahrnehmung wird eine andere…
    Wo siehst du denn deinen Platz aktuell? Und was möchtest du
    perspektivisch erreichen?
    Tim Kloor: Ich möchte meinen Platz im Nationalkader natürlich so lange
    wie möglich behaupten. Ich war für einige Wochen Teil des Reservekaders,
    aber so lange man überhaupt dazugehört, ist alles gut. Wenn andere
    irgendwann besser sein sollten, dann ist das eben so. Aber ich setze
    alles daran, meinen Traum zu verwirklichen, um mindestens in der 2.
    Bundesliga, vielleicht sogar in der 1. Bundesliga spielen zu können.
    Aktuell bist du Spieler in der A-Jugend der Mecklenburger Stiere. Wie
    ist dein Plan für die nächste Zeit?
    Tim Kloor: Der wird ganz sicher durch meine sportliche Entwicklung
    bestimmt. Ich bin derzeit in der elften Klasse am Sportgymnasium
    Schwerin, trainiere und spiele mit meinen Jungs in der Oberliga
    Ostsee-Spree. Wir wollen gemeinsam in die Jugendbundesliga, um uns mit
    den besten Nachwuchsteams zu messen. Das ist noch eine Menge Arbeit.
    Da gibt es aber ich ein Team, mit dem du trainierst…
    Tim Kloor: Als Anschlusskader für die erste Männermannschaft habe ich
    einen großen Teil der Vorbereitung mitgemacht. Irgendwann war die Luft
    raus, weil ich mit der A-Jugend parallel die Qualifikation zur
    Jugendbundesliga sowie mit der Landesauswahl des HVMV ein Turnier
    gespielt habe. Es fehlte Zeit zur Regeneration. Die habe ich inzwischen
    gehabt. Nun freue ich mich darauf, mit weiteren Jungstieren wie Tim
    Steinmüller und Kaspar Kionke bei den Männern Stück für Stück einsteigen
    zu können. Ich wurde herzlich in der Mannschaft aufgenommen. Man kennt
    sich ja auch, das macht es leichter.
    Du hast aber auch schon in der Ferne Erfahrungen gesammelt.
    Tim Kloor: Ich habe beim VfL Gummersbach ein Probetraining absolviert.
    Das war sehr interessant. Große Leistungszentren, die
    Erstliga-Mannschaften haben, verfügen über andere Rahmenbedingungen. Da
    gibt es mehr Positionstraining und maßgeschneiderte Pläne für
    individuelle Übungseinheiten. Das hat mich schon beeindruckt.
    Aber erst einmal geht es bei den Stieren weiter, oder?
    Tim Kloor: Na klar, bevor es am 1. Oktober zum DHB-Lehrgang geht, wollen
    wir noch ein paar Punktspiele gewinnen. Und natürlich auch danach…
    (lacht).
    Na dann: Viel Erfolg dabei. Bleib gesund und verletzungsfrei. Die
    Mecklenburger Stiere drücken die Daumen, dass du weiter so gut
    vorankommst.
    Interview: Barbara Arndt
    Foto:
    Tim Kloor von den Mecklenburger Stieren ist in der U16 des DHB.  Foto:
    Barbara Arndt